Tromsö bis Honningsvag

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47.Tag: Donnerstag 16.06.16

Von Tromsö bis 70°32,3N 023°01,3E

1420 UTC

In der Früh noch bei schönem Wetter weggefahren. Wir wussten, der Regen kommt, jetzt ist er da. Wolkenverhangen schüttet es, manchmal bis hin zum "Landla". Die Sicht ist bei 2sm. Pfffff, jeder weiß, in den Bergen ist es schön, am Neusiedlersee ist es schön, in der Adria ist es schön, so lange es schön ist. Wenn es regnet, ist es überall "bääähhh", auch hier.

2010 UTC

Jetzt hab ich extra aufgepasst, den nächsten "Meilenstein" genau eintragen zu können, dann hab ich es wegen dem Bewundern der wilden Landschaft doch wieder knapp verpasst. Wir haben den 70sten Breitengrad überquert!

2210 UTC

Hatten jetzt eine längere Regenpause, aber vor uns wird es immer schwärzer, also wieder rein ins regendichte Gewand.

 

48.Tag: Freitag 17.06.16

Von 70°32,3N 023°01,3E bis Hammerfest

0200 UTC

Sind knapp vor dem Hafen Hammerfest. Der Regen hat aufgehört und Stb voraus zeigt sich sogar ein blauer Fleck. Vielleicht hat der Regengott Erbarmen mit uns und lässt es beim Anlegen nicht regnen. Der Wind hat jetzt ganz aufgehört.

 

Zu den Bildern der Fahrt

 

0300 UTC

Hammerfest hat ein sehr großes Hafenbecken. Trotz der frühen Stunde ist jemand vom Hafenamt da und sagt uns, wo wir anlegen können. Angelegt, ohne Regen. super.

1800 UTC

Nachdem wir ein paar Stunden geschlafen haben machen wir einen Stadtrundgang, der mit dem Besuch des Büros des Eisbärenclubs beginnt. Nachdem wir uns die Ausstellung angesehen haben, füllen wir ein Beitrittsformular aus und sind ab sofort Members of the Royal and Ancient Polar Bear Society (gegründet 1963)

 

49.Tag: Samstag 18.06.16

Hafentag in Hammerfest

019 hammerfest

Zur Abwechslung regnet es wieder mal, richtiges Wetter für einen Museumsbesuch. Es ist sehr interessant, da es einem die Geschichte der Norweger nach der Besetzung und Zerstörung durch die deutsche Wehrmacht sowie den “Kampf“ der Sami um Anerkennung als Minderheit sehr gut veranschaulicht. Danach bei weniger Regen noch zur evangelischen Kirche, die immer noch eine „Sonntagsschule“ betreibt.

 

Zu den Bildern aus Hammerfest

 

50.Tag: Sonntag 19.06.16

Hafentag in Hammerfest

Regen, Regen, den ganzen Tag. Bei mäßiger Internetverbindung versuchen wir trotzdem, an der Homepage weiter zu arbeiten. Wollen es ja schaffen, fast „up to date“ zu sein.

 

51.Tag: Montag 20.06.16

Von Hammerfest bis Gjesvaer

0650 UTC

Nach dem Ablegen versuchten wir, Diesel zu bekommen, ist hier ein bisschen blöd zum Anlegen. Lassen es bleiben und fahren auf Sicht aus dem Hafen und um die Insel, in der Gas gekühlt und komprimiert wird. Momentan 1kn SE Strom gegen uns, allerdings nicht mehr lang, dann müsste er umdrehen.

0945 UTC

Mal einen Stopp von einer halben Stunde zum Fischen. Irgendwann muss ja mal einer beißen.

1015 UTC002 hammerfest gjesvaer

Gleich nach Hinunterlassen des Paternosters (= mehrere Haken untereinander an einer Schnur) von Skipperin, ein Biss. Super, ca. 2kg Dorsch. Endlich mal wieder einen frischen Fisch an Bord. Haben schon geglaubt, wir müssen uns am Markt welche zuwerfen lassen, damit wir auch einen fangen. Danach noch einmal hinuntergelassen, aber die halbe Stunde war noch vor einem weiteren Biss um.

 

Zu den Bildern der Fahrt

 

1530 UTC

Am "Gästesteg" in Gjesvaer angelegt. Ein ganz liebes Nest. Von hier fährt ein Schiff zu den Vogelinseln. Es gibt viele Fischer und es werden auch Hütten mit Motorbooten zum Fischen an Touristen vermietet. Wollen morgen auf eigenem Kiel um die Vogelinseln fahren. Erfordert gute Navigation, da es viele Riffe gibt.

 

52.Tag: Dienstag 21.06.16

Von Gjesvaer bis Honningsvag

0645 UTC

Storstappen umrundet. Mann ist das ein schönes Gefühl, zwischen so vielen schwimmenden Vögeln zu fahren und auch von ihnen umschwirrt zu werden. Papageientaucher zu tausenden, oft knapp neben dem Schiff, Alke, Bastölpel usw.

 

Zu den schönsten Bildern bei den Vogelinseln

 

0820 UTC

Wir stehen vor dem wirklich nördlichsten Punkt, flach unspektakulär, ist aber auch ein Kap, nur kann man es eben nicht so gut verkaufen. Und trotzdem bekomme ich irgendwie die Gänsehaut bei dem Bewusstsein, dass wir es tatsächlich geschafft haben.

0843 UTC

Stehen nördlich vom „falschen“ Nordkap. Können die Weltkugel und die Touristen auch von hier aus sehen. Haben wirklich großes Glück mit dem Wetter.

1245 UTC

Die Kostprobe vom Dorsch war sehr gut, deshalb suchten wir auf der Karte wieder eine geeignete Stelle mit so um die 40m Tiefe, um es neuerlich zu versuchen. Paternoster runter, ein - zwei Mal kurz angehoben und wieder sinken lassen und schon hab ich wieder einen Biss. Die Gegenwehr fühlt sich diesmal stärker an, wird wohl ein recht großer sein. Als die Haken langsam sichtbar werden wird klar, warum die Gegenwehr stärker war, an zwei Haken hängen schöne Dorsche. Während ich diese zwei mal in die Abwasch lege und darüber nachdenke wie ich sie bis Honningsvag am besten kühl halte, ruft mein Mann „Biss“ und wir holen den 3. Dorsch aus dem Wasser. Es ist zwar verlockend, hier noch weiter zu fischen, aber erstens müssen die Fische ja noch zerlegt werden und zweitens ist die Tiefkühltruhe immer noch recht gut gefüllt mit anderen Lebensmitteln und der Platz könnte knapp werden. Devise ab nun: es muss mehr entnommen werden, damit der Fischvorrat erhöht werden kann.

1420 UTC

Honningsvag erreicht, liegen längsseits am Ponton vor der Eisbar. Strom bekommen wir heute leider keinen mehr, würde 1000.-- NOK extra kosten, da schon Arbeitsschluss ist. Bevor wir unseren üblichen Erkundigungsrundgang machen, muss ich erst mal die Fische versorgen. So, endlich geschafft, auf geht’s zu einem kleinen Spaziergang. Müssen natürlich das „Geheimnis“ der Eisbar ergründen. Im Frühjahr werden aus den zugefrorenen umliegenden Seen große Eisblöcke herausgesägt und aus diesen die Einrichtung der Bar hergestellt. Gegen ein Eintrittsgeld bekommt man einen Kälteschutzumhang (die Raumtemperatur liegt bei konstant minus 5°) und zwei alkoholfreie Getränke in Eisgläsern serviert.

 

53.Tag: Mittwoch 22.06.16

Hafentag in Honningsvag

Wasser im Hafen kochtDa der Hafenkapitän gestern nicht mehr in seinem Büro war, gehe ich heute hin um auch Stromzugang zu bekommen. Noch herrscht brauchbares Wetter, also machen wir einen Hafenspaziergang, gehen auf den Hügel zur Kirche und müssen am Rückweg natürlich auch wieder den Coop begutachten bzw. gleich frisches Brot einkaufen. Wie in den zyGrib Daten vorausgesagt, legt der Wind am Abend ordentlich zu und der Sturm fegt auch über den Hafen. Wir verstärken unsere Vorleine und überprüfen alle Fender, denn es geht ordentlich rund. Selbst die Fischer kommen einer nach dem Anderen in den Hafen und überprüfen ihre Festmacher. Gott sei Dank hat der Sturm nach 3 Std. angefangen langsam nachzulassen und außerdem hat der Wind etwas mehr nach W gedreht, dadurch sind die Wellen nicht mehr direkt ins Hafenbecken gerollt.

 

Zu den Impressionen von Honningsvag

 

54.Tag: Donnerstag 23.06.16

Hafentag in Honningsvag

Von der Seeseite haben wir das Nordkap ja schon gesehen, jetzt müssen wir natürlich auch hinauffahren. Mit dem öffentlichen Bus geht es quer über die Insel auf das Kap hinauf. Wir haben das Glück, dass heute keine großen Kreuzfahrtschiffe angekommen sind, dadurch hält sich die Touristenmenge in Grenzen. Spazieren natürlich auch bis zur Weltkugel und machen diverse Fotos. Wir haben ja schon in Hammerfest erfahren, dass der Großteil aller Touristen deutschsprachig ist, deshalb sind hier alle Informationen auch in Deutsch zu finden. Wieder haben wir Glück mit dem Wetter. Es ist zwar ziemlich bedeckt, aber wir können trotzdem am Horizont einen Streifen Himmel sehen, der hier ganz im Norden ein ganz besonderes Blau hat. Gegen 1500 OZ wird das Kap wieder mal von Nebel eingehüllt und als wir um 1640 OZ in den Bus zurück nach Honningsvag steigen, ist die Sicht schon sehr eingeschränkt. Gott sei Dank kennt der Buschauffeur die Strecke. Weiter unten lichtet sich der Nebel und wir kommen rechtzeitig zum Schiff zurück, bevor es wieder mal zu regnen beginnt.

 

Impressionen vom Nordkapp

Zur Bildergarie Honningsvag und Nordkap

 

55.Tag: Freitag 24.06.16

Hafentag in Honningsvag

Wir wollen morgen weiter Richtung Kirkenes fahren. Ich mach mich also auf zum Hafenkapitän, um den Strom und die Liegegebühr zu bezahlen. Kaum vom Steg an Land, sehe ich ein mir bekanntes, von einem Ohr zum anderen grinsendes Gesicht auf mich zukommen. Wickerl ist extra aus Österreich gekommen um uns zu besuchen. Er war einer unserer ersten Teilnehmer der von uns abgehaltenen Segelkurse. Auch er glaubt es kaum, dass er uns nach so vielen Jahren ausgerechnet im „Nordkaphafen“ trifft. Nach einem kurzen Plausch auch mit meinem Mann geht es für ihn mit der Hurtigruten „Trollfjord“ weiter Richtung Kirkenes. Von der seit gestern vor uns liegenden 35ft Segeljacht „Liberty“ bekommen wir Besuch. Adam reist auch sehr viel herum und wir erleben einige nette „Plauderstunden“. Wie vorhergesagt beginnt es gegen Abend wieder zu regnen.

 

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