Christine und Fritz Vogt und der Traum,
am Schiff zu leben und den Norden zu bereisen.

 

Wir  
unser schiff das schwimmende Zuhause
 Christine und Fritz  
"Our Dream" unser schwimmendes Zuhause

 

Wir, Christine und Fritz,  sind schon lange mit dem Segelvirus infiziert. Wie das so ist, wenn man noch Geld verdienen muss, blieb es lange Zeit auch für uns nur ein Traum, ständig auf dem Schiff zu leben und bis zum Nordkap zu segeln.

Wir beschlossen also, unser Wissen und unsere Erfahrung weiter zu geben und begannen, neben unserer beruflichen Tätigkeit, für unseren Segelclub ÖSYC Ausbildungen in Theorie und Praxis abzuhalten.

2003 war es dann so weit, dass wir eine schöne alte Gib Sea 126 ketchgetakelt, der wir den Namen „Our Dream“ gaben, unser Eigen nennen konnten. Der erste Schritt zu unserem schwimmenden Zuhause war also getan. Nur leider war es zu diesem Zeitpunkt absolut nicht möglich, sofort das Leben an Land aufzugeben - den „Goldesel“ gibt es ja doch nur im Märchen.

Wir nutzten unser Schiff für die Praxisausbildungen und ließen unserer ‚alten Lady’, Baujahr 1982; zwischendurch immer wieder ein „Lifting“ angedeihen. So gingen die Jahre mit recht vielen Segelwochen dahin und auf einmal war es doch soweit, dass wir uns 2013 aus unseren Berufen verabschieden und endlich unseren Traum realisieren konnten. Und womit begann die Realisierung? - mit 11/2 Jahren ‚re-fit’, denn für unsere geplanten Reisen, eher in nördliche Gefilde, musste ja alles tipp topp sein.

Tomaz, der durch seinen Beruf ständig mit dem Komplettieren neuer Schiffe zu tun hat, ist uns in den 10 Jahren die wir in Izola verbracht haben, durch die Betreuung auch unseres Schiffes, zum lieben Freund geworden. Schon in dieser Zeit stand er uns mit Rat und Tat zur Seite und war auch immer gleich zur Stelle, wenn wir mit einem Problem zu kämpfen hatten. Schon im Vorfeld über unser Vorhaben des re-fit informiert, hat er sich für die geplante Zeit von sonstigen Arbeiten frei gehalten.

So starteten wir mit ihm gemeinsam im Oktober 2013 die Arbeit. Tomaz sollte uns die ganze Zeit hindurch eine große Stütze sein. Er stellte uns in Izola einen Lagerraum zur Verfügung, organisierte, dass wir in einer Halle arbeiten konnten, munterte uns auf, wenn wir einen „Durchhänger“ hatten und koordinierte die Arbeiten so, dass alles „in der richtigen Reihenfolge“ passierte. Bei jeder noch so kniffligen Aufgabe hat er sich so lange „den Kopf zerbrochen“, bis er eine akzeptable Lösung gefunden hat.

Da wir ja über den Winter arbeiten wollten, mussten wir von Izola nach Portoroz „übersiedeln“, denn dort ist die Halle, in der wir arbeiten koOhne Mastennnten. Nicht nur wegen der Höhe der Halle, sondern auch wegen der geplanten Arbeiten war es notwendig, die Masten unseres Schiffes zu legen. Wieder war Tomaz die große Hilfe, denn er wusste, wie die Wantenspanner dazu „überredet“ werden konnten, doch auf zu gehen. Wer es noch nicht selbst bei seinem eigenen Schiff erlebt hat, kann sich wahrscheinlich nicht vorstellen, welche Gefühle einen „überfallen“, wenn der Kran die (den) Masten herunterhebt. Die Sicherheit beim „an Deck“ Gehen ist auch dahin, es gibt auf einmal nichts mehr zum anhalten.Lager

Der uns von Tomaz zur Verfügung gestellte Lagerraum wurde auch immer voller, da wir so ziemlich alles, was nicht ‚niet und nagelfest’ war, vom Schiff geräumt haben. Es sollte ja vor allem außen neues Topcoat (Gelcoat) aufgetragen werden, also musste auch alles so weit wie möglich vom Deck abmontiert werden.

Dann bekamen wir von Jaka, dem Spezialisten für die Topcoatarbeiten, und Tomaz das „Verbot“, uns die nächsten 4 Wochen in der Halle blicken zu lassen - wir sollten bei den Spritzarbeiten der neuen Beschichtung „nicht im Weg stehen“.

Neu mit Topcoat gespritztWoow, als wir wieder erscheinen durften, sah sie aus wie frisch aus der Werft. (Galerie Aussenhaut)

JakaJaka, der aus seinem beruflichen Leben einen großen Schatz an Erfahrung mitbrachte, ließ uns immer wieder staunen, wie schnell er auch für andere Arbeiten eine Lösung parat hatte bzw. die Arbeit praktisch schon erledigt hatte (z.B. Tiefkühltruhenbox), bevor wie die Frage, wie es am besten ginge, zu ende gestellt hatten.

Jetzt ging es daran, auch den „Rest“ auf Vordermann zu bringen. Da galt es, das Holz der Cockpitsitze zu schleifen und zu ölen, die Schablonen für den rutschsicheren Decksbelag zu übertragen und diesen zuzuschneiden. Ja und innen? - Die Wassertanks sollten zur Inspektion ausgebaut und die Bilge frisch gestrichen werden. Wieder war es Tomaz, der uns das abgenommen hat. Dann war da zunächst mal die Herausforderung mit dem Wassersystem. Wir wollten einen der 3 Wassertanks so von den anderen beiden abschotten können, dass dieser nur mit Trinkwasser (von Land oder der neu montierten Entsalzungsanlage) befüllt und über eine eigene Entnahmestelle mit Pumpe und zusätzlichem Kohlefilter zu Tomaz bei seiner Docktorarbeitgebrauchen war, aber auf der anderen Seite im Notfall auch an das restliche System ‚angekoppelt’ werden kann.Dazu waren natürlich etliche Absperrventile und Zwischenstücke notwendig. Tomaz hat sich also ins Auto gesetzt und ist losgefahren, um das Passende zu besorgen, genauso wie die notwendigen neuen Schläuche. Die richtige Stellung der Absperrventile war auch sehr wichtig, da diese ja leicht zu bedienen sein müssen und unter den Boden liegen. Tomaz hat das ganze „durchstudiert“ und jetzt klappt das wunderbar.

Die Nächste galt dem Verlegen der Schläuche für die Schiffsheizung, wir hatten uns für eine Wasserheizung entschieden und geeignete Plätze für die Wärmetauscher und Auslässe zu finden. Mit Fritz zusammen wurden mehrere Zeichnungen angefertigt, wie der Vor- und Rücklauf geschaltet werden muss, um einzelne Wärmetauscher „still zu legen“ wenn für einen Bereich keine Heizung gebraucht wird. Tomaz hat sich wieder für uns auf den Weg gemacht, um die geeigneten Schläuche und Ventile zu besorgen.

Die nächste Herausforderung ließ nicht lange auf sich warten. Da wir wussten, dass wir auch in Revieren unterwegs sein werden wo ein Fäkalientank Pflicht ist, haben wir uns entschlossen, eines unserer beiden manuellen WC’s gegen eine elektrische Toilette mit Zerhackpumpe auszutauschen. Dies hat den Vorteil, dass der Fäkalientank nicht so schnell voll ist und sich leichter entleeren lässt. Was daran die Herausforderung war - ganz einfach, der Santärraum ist nicht sehr groß und man sollte sich dort auch duschen können. Schon das ‚alDrehbares WCte’ WC ließ sich aus diesem Grund einfach unter das Waschbecken drehen. Dies war aber mit der elektrischen Toilette nicht mehr möglich. Tüftel’, tüftel’ und studier, ein Podest musste her, auf welchem die Toilette um 90° gedreht werden kann. Dario, der Mann mit den goldenen Händen was Niro-Arbeiten betrifft nahm also das gute Stück mit in seine Werkstatt und schaffte es, das umzusetzen, was wir uns ausgedacht haben. Um das Ganze vor dem Einbau zu testen, wurde es kurzerhand an unserer großen ‚Materialkiste’ angeschraubt und ich versuchte den Drehmechanismus - perfekt! So, die eine Seite des Systems war also fertig, das andere „Ende“, der Fäkalientank (130l) musste jetzt im Segelstauraum im Bug untergebracht werden und die nötigen Schlauchleitungen gleich mit dazu. Alleine hätten wir dies wahrscheinlich nicht geschafft aber unser „Retter“ hat sich für uns „zusammengeklappt“ um in dem Engen Raum alles richtig zu verlegen und zu verankern. (Galerie Wasser und Heizung)

Während wir im Schiffsinneren arbeiteten, begann an Deck die Montage der neuen, festen Seereling mit integrierten Sitzen im Heckkorb. (Galerie Reling) Wir haben die Reling auf 80cm erhöht, um im Fall der Fälle fast auf Hüfthöhe und nicht im unteren Drittel des Oberschenkels „gebremst“ zu werden. Vorweggenommen, diese Investition hat sDer Bugkorb wird montiertich schon 1000mal bewährt, man bewegt sich viel sicherer an Deck! Zu der neuen Reling musste natürlich auch ein neuer Bugkorb her. Nach etlichen Diskussionen über unsere Vorstellungen und der Präsentation einiger Fotos, die wir auf der Hanseboot gemacht hatten, nahm Dario ein Stück Holz in die Hand und zeichnete den Bugkorb darauf  - es warheck 077 genau das, was wir wollten und er sah im fertigen Zustand noch besser aus. Zur Montage auf die vorhandenen Aufnahmen musste sogar ein Gabelstapler zu Hilfe genommen werden. So ganz ‚nebenbei’ lief lange Zeit auch die Diskussion darüber, wie wir es schaffen können, trotz der Badeplattform einen Heckanker über eine elektrische Winsch (keiner von uns wird jünger und kräftiger) setzen und bergen zu können. Im Endeffekt haben auch hier wieder Bilder von der 'Hansboot' geholfen und jetzt beneiden uns manche Segler darum. (Galerie Heck)

Mit der Heizung und dem Wassersystem war es aber im Inneren noch lange nicht getan. Wir hatten uns ja schon einige Jahre vorher eine Holzdecke gemacht. Für einen Profi fürs Lackieren wie Jaka einer ist, war die „Laienarbeit“ zwar ganz gut, aber er bot uns trotzdem an, die Platten mitzunehmen und bei einem Freund in einer eigenen „Spritzkammer“ neu zu lackieren. Was soll ich sagen, Spezialisten können halt einfach mehr - es sieht jetzt wirklich ganz super aus. Zusätzlich besorgte uns Jaka eine spezielle Isolierung (kommt aus dem Flugzeugbau, ist nur knapp 2cm stark und entspricht 40cm Steinwolle und es kann sich kein Kondenswasser bilden) die wir mit dem Befestigen der neu lackierten Deckenplatten verlegten. Es wird jetzt bei hohen Außentemperaturen im Inneren maximal gleich warm und wenn notwendig, geht das Aufheizen auch schneller.

stauboxen 139Wir benötigten ja auch ausreichend Stauraum, also entschlossen wir uns, eine Vorschiffskabine in einen großen Stauraum umzugestalten. Wir fischen beide auch gerne und wollten unsere Fänge zur Haltbarmachung nicht immer ‚einkochen’. Deshalb wurde der Platz unter der unteren Liege in eine Tiefkühltruhe (ca. 86l Inhalt) umgebaut. Die zweite Hälfte dient als Stauraum für Dinge, die nicht so oft gebraucht werden oder als „eiserne Reserve“ gelten.

Von der oberen Liege wurde ein kleiner Abschnitt zu einem Wäschestauraum mit Fächern und für den mittleren Teil bauten wir uns Boxen aus Holz, um ein sicheres Stauen möglich zu machen. Der vorderste Abschnitt beherbergt jetzt unsere Fahrräder. Auch im Salon verzichteten wir auf den 2. kleinen Tisch und zwei Sitzplätze. Statt der beiden Eckpolster sind dort jetzt 2 Holzboxen (wegen der gefinkelten Form ausnahmsweise von einem Tischler machen lassen), welche jeweils zur Mitte verschoben werden können, um auch zu den darunter liegenden Stauräumen Zugang zu haben. (Galerie Stauraum und Boxen)

Mit großen körperlichen Einsatz wurden Kabel verlegtDas war aber immer noch nicht alles. Die Elektrik hatte es auch bitter nötig. Nicht, dass etwas nicht funktioniert hätte, aber ein Teil der Kabel war auch schon über 30 Jahre alt und wenn von einem der beiden Vorbesitzer etwas erneuert wurde, wurden die alten Kabel einfach belassen. Also alles raus und komplett neu verkabeln - es sind jetzt einige 100m Kabel in den verschiedensten Stärken verarbeitet - zusätzlich haben wir auch noch Kabel durch die Relingsrohre gezogen, um bei Nachtfahrten das Deck rot beleuchten zu können, um sicher nach vorne gehen zu können. Und da wir schon bei „Extravaganzen“ waren, haben wir jetzt auch ein Licht im KabelsalatAnkerkasten und vorne vom Bugkorb aufs Wasser.

Es gibt natürlich keine Arbeiten ohne die eine oder andere Überraschung. Der Elektriker weigerte sich, die neue Bugankerwinsch an die vorhandenen Kabel anzuschließen was wir zunächst nicht verstanden. Bei genauerer Besichtigung der abisolierten Enden wussten wir auch warum - die Litzen zerbröselten. Also mussten neue Kabel her - aber wie lange mussten sie sein? Wir suchten also den Verlegungsweg - ein überstrichenes, nur im Bereich der Navi-Ecke unterbrochenes Rohr durch das ganze Schiff. Als uns klar wurde, dass es wegen der Länge nicht möglich sein wird, die Kabel in einem Stück herauszuziehen, hat Tomaz das Rohr kurzerhand in einem halbwegs gut zugänglichen Bereich aufgeschnitten. Als dann schlussendlich alle Kabelstücke heraußen waren und zur Überprüfung der Vollständigkeit aneinandergereiht am Hallenboden lagen, mussten Fritz und ich erkennen, dass wir die ganze Zeit einen Schutzengel hatten. Das, was wir unter dem Navi-Tisch für eine gröbere Schmutzansammlung gehalten hatten, waren die zum Teil aufgeschmorten Kabel zur Ankerwinsch. Die neuen Kabel, welche uns Tomaz besorgt hat, sollten jetzt ausreichend dimensioniert sein, damit dies nicht wieder passieren kann. (Galerie Elektrik und Isolation)

Außerdem wurden endgültig alle Lampen mit LED Einsätzen bestückt.  Um auch strommäßig autark sein zu können, hatten wir uns schon ein Jahr zuvor einen Geräteträger bauen lassen, auf welchem 2 Solarmodule mit je 140Wpoint und ein Windgenerator mit 350W montiert wurden. Und wohin mit dem ganzen Strom? - In eine neue Batteriebank mit knapp 800Ah aus AGM-Batterien. Vorgestellt hatten wir uns denselben Platz wie die ‚alte’ 400Ah Bank, nur leider waren die Batterien dann doch zu hoch. Jetzt war guter Rat teuer, denn es handelt sich ja dabei auch um ein Gewicht von 250kg! Nach einigem hin und her Überlegen habe ich mich dann, wenn auch schweren Herzens, bereit erklärt, den einzigen Stauraum mit geradem Boden im Salon zu opfern. Da man AGM Batterien auch liegend montieren kann, war das Problem damit gelöst. Unter die Bodenbretter mussten nur noch zwei zusätzliche Niro-Träger eingebaut werden, damit das Gewicht getragen werden kann. Die Verkabelung aller über 6mm² Kabel ließen wir (leider) von einem Elektriker machen. Warum leider? Na weil wir es bei der gesamten restlichen Elektrik geschafft hatten, nicht ein eiDer Decksbelag wird aufgeklebtnziges mal etwas falsch anzuschließen, der Elektriker aber gleich einige male, was uns den zweimaligen Austausch des Windgeneratorreglers und noch andere Korrekturen gekostet hat.

Als letzte Arbeit vor dem zu Wasser lassen musste nur noch der Decksbelag verklebt werden, der dann allerdings 24Std. nicht begangen werden durfte.

Im März 2014 war dann alles soweit fertig, dass wir aus der Halle wieder zurück ins Wasser konnten. Es war schon ein gutes Gefühl, als das Schiff in neuem Glanz zur Kranbox geführt wurde. Unsere Freunde in Izola hatten wir auch darüber informiert, dass das Schiff endlich wieder in seinem Element ist und dass wir es neuerlich taufen wollten. Wir freuten uns sehr darüber, als einer nach dem anderen eintraf. Selbst der Präsident des MSVOE ließ es sich nicht nehmen, mit seiner Frau zu kommen.

Leider hatte die Lieferung des neuen Riggs nicht so geklappt wie wir das wollten. Um nicht noch weitere zusätzliche Kosten zu haben, fuhren wir halt ohne Masten zurück nach Izola auf unseren Stammliegeplatz. Die Kommentare waren "Auf eurem Platz liegt jetzt ein Motorboot"

Die vorhin erwähnten Arbeiten der Verkabelung sowie das fertig Lackieren der Holzteile für die neu geschaffenen Staumöglichkeiten konnten wir ja auch hier fertig machen

Alles muss wieder an seinen PlatzDas Ausräumen des Schiffes hatten wir ja in knapp einer Woche erledigt, das beseitigen des „Chaos“ von den Arbeiten und das Wiedereinräumen sollte uns aber viel mehr Zeit kosten.

Das hatte zwei Gründe: erstens musste jetzt alles auf Notwendigkeit und Brauchbarkeit überprüft werden und zweitens sollte gleich alles soweit als möglich in das von Fritz programmierte, super Stauprogramm stauen geschafft 178eingegeben werden. Bei den vielen Stauräumen und Artikel die wir haben, hätten wir komplett die Übersicht verloren. Zum Glück verbrachten unsere Freunde Hilde und Schnüff einige Tage bei uns auf dem Schiff und haben uns unser doch sehr großes Schrauben- und Kabelschuhsortiment astrein sortiert und in geeignete Boxen geschlichtet. Gleichzeitig musste natürlich auch gut überlegt werden, was am besten wohin gestaut wird. Muss man es leicht und schnell erreichen können oder kann es an einer weniger leicht zugänglichen Stelle aufbewahrt werden. Welche Stauräume sollen für Lebensmittel und welche für Material sein? (Galerie Stauen - Fertig)

Zwischendurch kam dann endlich die Meldung, dass unser Rigg „im Anmarsch ist“. Natürlich mussten wir noch auf geeignetes Wetter warten. Bei Starkwind oder Regen kann das Aufriggen nicht durchgeführt werden. Und wir hatten von beidem ausreichend. Beinahe wäre unser neues Rigg „ertrunken“, wurde aber Gott sei Dank von Tomaz gerettet.

Endlich hatten wir eine gute Wettervorschau und fuhren wieder nach Portoroz. Es wäre ja zu schön gewesen, wenn alles gleich gepasst hätte. Leider mussten aber Teile nachbestellt werden, deren Lieferung dann auch wieder lange gedauert hat. Aber irgendwann war es doch geschafft und jetzt sah unser Schiff endlich wieder „vollständig“ aus.

Mit großem ‚Hallo’ wurden wir von unseren Freunden in Izola begrüßt und mussten dann natürlich einige „Führungen“ abhalten.

Jetzt werden sich sicher einige fragen, ob es bei diesem re-fit nichts für einen Segelmacher zu tun gab. Natürlich war auch hier einiges zu tun. Zu unserem Glück gibt es in Izola ein super Segelmacherteam. Die Brüder Peter und Goran mit ihrem Mitarbeiter Stojan hatten uns auch schon die letzten 10 Jahre betreut. Auch sie waren immer zur Stelle, wenn etwas mit unseren Segeln nicht in Ordnung war (was ja bei der starken Belastung durch die vielen Ausbildungstörns kein Wunder ist). Da das neue Rigg nach den Originalmaßen gebaut wurde, musste an den vorhandenen Segeln, die wir schon im Herbst zur Überholung abgeliefert hatten, nicht viel gemacht werden. Jetzt, beim stehenden Rigg, konnten die Maße für eine neue Fock und eine Sturmfock sowie für einen Genacker genommen werden.

Da sich die Segelmacherei als zusätzliches „Standbein“ auch auf die Fertigung von Sprayhoods, Biminitops und sonstige Arten von Persenningen und Abdeckungen eingerichtet hat, gaben wir auch eine neue „Kuchenbude“ (= Verdeck für das gesamte Cockpit) in Auftrag. Auch diese wurde in gewohnter Weise rasch und passgenau angefertigt, was bei einer Ketsch und noch dazu mit unserem „Spezialgestänge“ gar nicht so einfach war.

Mit einem Wort, es wurde uns auch das weitere Jahr 2014 nicht langweilig und doch hatten wir im Sommer das Gefühl, dass wir einfach nichts mehr weiterbringen. Außerdem wollten wir ja vor unserer großen Reise auch alles testen, damit wir nicht irgendwo am Atlantik, der Biscaya, der Nordsee oder sonst wo eine böse Überraschung erleben.

Im September machten wir die Leinen los und legten Kurs nach Griechenland an - mit einem Wort es wurde ernst mit:

We live our dream auf „Our Dream“

Anfang November kehrten wir nach Izola zurück, verbesserten was uns nicht ganz so gut gefallen hatte und bereiteten das Schiff endgültig für die große Reise vor. (Alle Galerien dieses Artikels)

An dieser Stelle möchten wir uns nochmals ganz herzlich bedanken bei:Unser Freund der Tomaz

Tomaz - der uns die ganze Zeit hindurch fast täglich zur Seite gestanden ist und ohne den wir das nie geschafft hätten

Jaka - der unserem Schiff den neuen Glanz gegeben hat und uns an seinem reichen Erfahrungsschatz hat teilhaben lassen

Dario - der auch unsere „unmöglichsten“ Vorstellungen an Niro-Arbeiten als brauchbare Ausrüstungsgegenstände verwirklicht hat

Vojko - der nicht nur in den vergangenen Jahren unseren Motor bestens betreut hat, sondern auch jetzt nochmals alles penibel überprüft und teilweise erneuert hat, damit wir keine Probleme bekommen.

Peter, Goran und Stojan - die unser Wünsche zur Segelgarderobe, der Beibootabdeckung und der Kuchenbude samt „Extrawürstel“ immer, recht oft auch in knapper Zeit, erfüllt haben  Zu Supreme Sails

Hilde und Schnüff - ohne deren Hilfe wir heute noch nicht mit dem Sortieren der Kabelschuhe und Schrauben fertig wären

Veronika und Hannes - die uns ja schon seit unserem Schiffskauf bestens bzgl. der Anschaffung von Ausrüstungsgegenständen beraten haben und auch den einen oder anderen „Kampf“ mit Firmen für uns ausgefochten haben Alles Yacht

Christian - der uns mit seiner Beratung bzgl. der Seekarten nicht unbeteiligt daran ist, dass wir unsere Ziele immer ohne Probleme erreicht haben Seekarten Bernwieser

Bei allen unseren Freunden in Izola, die uns auch während der Arbeiten „in einer fremden Marina“ nicht vergessen haben und deren Lob über das, was wir schon geschafft haben, uns immer wieder Auftrieb gegeben hat, weiter zu machen